Auf die Entstehung der Psychologie und der Psychotherapie gehe ich hier nur kurz ein, Links führen dich zu den Quellen.
Ursprünge:
Seit Anbeginn der Menschheit ist die schamanische Medizin tief in Spiritualität und Mystizismus verankert. Die Behandlung psychischer Störungen und Krankheiten umfasste über viele Jahrtausende sowohl die Ausführung bestimmter Rituale oder Verhaltensweisen, als auch die Verabreichung von Wirkstoffen aus Pflanzen, Tieren oder Mineralien.
In vielen Kulturen war und ist die Idee der psychischen Störung überhaupt nicht vorhanden oder in spirituelle Kontexte eingebunden. Manche Krankheiten wurden als Folge (dämonischer) Besessenheiten oder Flüche verstanden.
Erste Darstellungen von psychischen Störungen verfasste etwa 400 a. Z. der griechische Arzt Hippokrates. Sein Werk enthält Beschreibungen über Depressionen und Wahnvorstellungen, aber auch von Betrunkenheit und Delirien. Zur Ursache für all diese Störungen erklärte er, wie für alle anderen Krankheiten auch, ein Ungleichgewicht zwischen den Körperflüssigkeiten.
Im europäisch-christlichen Mittelalter war das Wissen um die Existenz von seelischen Krankheiten nicht verloren gegangen. Die Viersäftelehre von den Körperflüssigkeiten war auch durch Hildegard von Bingen für Stimmungsstörungen anerkannt. Aber Kranke mit Psychosen, Hysterien, Epilepsie und manchen hirnorganischen Veränderungen mit Stimmenhören und Wahnideen galten als vom Teufel und Dämonen besessen und wurden nicht nur mit zwecklosen Exorzismen, sondern oft auch durch grausame Methoden behandelt und weggesperrt.
Dennoch gab es seit dem siebten Jahrhundert Klosterspitäler, die Epileptiker nach den Regeln der Nächstenliebe pflegten. Die damaligen mittelalterlichen Therapiemethoden, die zunächst vor allem von Mönchen oder Nonnen betrieben wurden, bestanden aus einer Art Gesprächstherapie mit Beschwörungen von Krankheitsdämonen, mit Segenstexten und Heilgebeten, die über Imaginationen, Narrationen und Emotionsregulierung, zur Entspannung und Ermutigung beitrugen. Sie entsprachen inhaltlich der Struktur der christozentrischen Gesellschaft und funktional einer im heutigen Sinne Trance- oder Hypnoid- bildenden Imaginationsmethode. (Quelle)
Erst im späten 18. Jahrhundert belebte der französische Arzt Philippe Pinel mit neuen Methoden die medizinische Behandlung „seelischer“ Störungen (schizophrene Psychosen) neu. Aus diesem Neuanfang entwickelte sich die Tradition der modernen Psychiatrie, bei der bis heute deutliche Überschneidungen mit der erst später entstandenen Psychotherapie bestehen, wie die Geschichte der Psychiatrie zeigt.
Moderne Psychologie, Psychatrie und Psychoanalyse:
Die ersten wirklichen, psychotherapeutischen Methoden werden Sigmund Freud zugeschrieben, obwohl er auf den Arbeiten von Franz Anton Mesmer, Jean-Martin Charcot und Pierre Janet aufbaute (siehe den Artikel „Die Entdeckung des Unbewussten“).
Freud begann Ende des 19. Jahrhunderts, sich mit psychischen Störungen zu befassen, und entwickelte aus seinen Forschungen die Psychoanalyse. Er lehrte seine Methodik und bildete im Laufe der Zeit viele Psychoanalytiker aus, die die Psychoanalyse weiterentwickelten oder zum Teil auch veränderten (u. a. Alfred Adler, Wilhelm Reich [siehe auch unter „Körperpsychotherapie“] und C. G. Jung). Weitere Quellen: hier, hier und hier.
Das grundlegende Problem der Psychologie:
Da die "alten" Griechen mitsamt ihren Philosophen sich schon seit über zweitausend Jahren vom menschlich-mütterlichen Kontinuum (Matrifokal) entfernt hatten und sich das Patriarchat als grundgesellschaftliches System etabliert hatte, sahen sie die Symptome, die sie bei anderen Menschen oder gar bei sich selbst fest stellten, als krankhaft, unnormal und dysfunktional an.
Diese Symptome waren (und sind bis heute) gesunde Reaktionen auf das kranke und gewaltvoll-schädliche System Patriarchat!
Das Patriarchat war und ist ganz besonders schädlich für Frauen (hier ganz besonders Mütter) und Kinder:
- Frauen, denen verboten wurde (und bis heute wird), ihre Female Choice zu leben, also selbst zu entscheiden mit wem, wann, wo und wie oft sie ihre Sexualität ausleben -hier hat die so genannte "Hysterie" als gesunde Gegenreaktion ihren Urprung (Quelle, Quelle);
- Müttern, die wenig bis keine Verfügungsmacht über ihre Kinder haben, weil sie in Zwangsbeziehungen zu nicht verwandten Männern leben mussten und müssen - gesunde Reaktionen: Depressionen, "Hysterie", Täterintrojekte;
- Mädchen spätestens ab der Pubertät: strenge Verhaltensregeln, Verbot der freie Entfaltung ihrer Sexualität (Jungfrauenmythos) - gesunde Reaktionen: Depressionen, Essstörungen, emotional instabile Persönlichkeit, seit Neuestem: Transgenderismus;
- Jungen, die sich von ihren Müttern abwenden müssen, um in der patriarchalen Männerwelt anerkannt und akzeptiert zu werden - gesunde Reaktionen: Depressionen, antisoziales Verhalten, toxische Männlichkeitsideale, Sex- und Pornosucht;
- kleine Kinder, die unbewusst die psychischen Stresssituationen der Eltern spüren und dann als "Symptomträger" ausagieren - gesunde Reaktionen: ADHS, ADS, übergroße Ängstlichkeit;
- Babys, die schon kurz nach der Geburt den Müttern weg genommen wurden, sodass sich bei ihnen kein stabiles Grundvertrauen ausbilden konnte (üblich in Deutschland bis mitte der 80iger Jahre des 20. Jahrhunderts) - gesunde Reaktionen: Schreibaby, Schlafprobleme, Koliken.
Da bis heute an den Universitäten Psychologie, Psychoanalyse und Psychotherapie aus und im strukturellen System Patriarchat gelehrt wird, kann hier niemals eine grundlegende Heilung der Symptome erwachsen. Es mag Linderungen der Symptome geben - besonders durch Verhaltenstherapien, die aber nach einer gewissen Zeit wieder auftauchen können, oder aber andere Symptome der gleichen Ursache bilden sich aus.
Hier setzt nun die matrifokale Psychotherapie (HP) an:
Die Mensch* wird wieder als, sich evolutionär seit Millionen von Jahren hoch entwickeltes, Lebewesen mit seinen absoluten Grundbedürfnissen ins Zentrum gestellt:
- Schon während der Schwangerschaft beeinflusst der Fötus den Körper der Mutter, um hier die optimalsten Bedingungen für sich zu bekommen - ein permanenter, rückkoppelnder Vorgang zwischen Ebryo und Mutter (Mikrochimärismus, und hier, und hier);
- Gleich nach der Geburt Ausschüttung von Bindungsormonen, vor allem Oxytocin, und Duftstoffen, die die Mutter veranlassen, sich in ihr Kind zu verlieben, um damit die beste Fürsorgevoraussetzung für das eigene Überleben des Neugeborenen zu erhalten;
- Durch die Einbindung in das menschliche Kontinuum - co-sanguine Fürsorgegemeinschaft/Matrifokal - erhält das kleine Kind alle Sicherheit, Geborgenheit und die seelisch-emotionale Annahme im Außen, die es benötigt, um eine stabile und emotional gefestigte Persönlichkeit zu werden;
- Auch die meisten Männer leiden unter dem System Patriarchat. Sei es, weil sie sich dem Druck fügen (müssen), um ihre männliche Rolle im System zu halten, sei es durch Depression, weil sie dem Druck nicht stand halten oder ihm eine Alternative entgegen setzen können. Toxische Männlichkeit ist ein Marker des Patriarchats.
Da die klassische Psychotherapie die evo-biologischen Entwicklungsprozesse nicht wahr nimmt, schlimmer noch, total ausblendet, und nur und innerhalb der gestörten, patriarchalen Muster und Strukturen arbeitet, können hier keine dauerhaften Erfolge in der Auflösung oder gar Heilung psychischer Störungen, wie zum Beispiel Neurosen, gelingen.
In der matrifokalen Psychotherapie kennen wir an, dass
- alle heute lebenden Menschen in ein schädliches und menschenfeindliches System geboren wurden und werden;
- gewaltvolle Erlebnisse nicht mit, bei und nach der Geburt beginnen, sondern hier epigenetisch alle Traumatisierungen der letzten Jahrtausende - im wahrsten Sinne des Wortes - Wiedergeboren werden;
- traumatisierte Menschen ihre Traumata immer wieder weiter geben, um sich selbst seelisch-emotionale Erleichterung zu verschaffen;
- der Mangel an Kontinuumsanbindung zu psychisch-sozialen und emotionalen Problemen führt, die bereits im frühen Kindesalter beginnen;
- alle psycho-sozialen Symptome gesunde Reaktionen in einem durch und durch kranken System sind.
Egal, ob es jetzt Süchte und suchtartige Verhaltensweisen, Beziehungs- und Partnerschaftsprobleme, chronische posttraumatische Belastungsstörungen oder emotional-instabile Persönlichkeitsstrukturen sind, sie sind die gesunden Marker im kranken, patriarchalen Gesellschaftssystem.
Warum Frauen und Mütter oft selber Täterinnen mit sexualisierter Gewalt an ihren Kindern werden, erläutere ich dir in diesem Blogartikel.
Und warum sogar die bekannte Forensikerin Lydia Benecke auch nur das patriarchale Grundsystem im Blick hat, beschreibe ich dir hier.
*Die Mensch - inkludierender Überbegriff, da alle Menschen aus Müttern geboren werden. Nach Stephanie Gogolin.
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